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Kultur, Film & Musik

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MAA spricht mit Domi und Max von den Kunstbanausen

Lampenfieber kenne ich nicht!

Domi und Max haben MAA in ihren Proberaum in Ellwangen eingeladen und über ihre Freundschaft und die gemeinsame Leidenschaft zur Musik erzählt. Sie haben tiefsinnige Songtexte, einen geilen Sound, einen eigenen Kulturverein und jede Menge Spaß.

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Bild: Kunstbanausen (v.l.n.r) Max (Drums), Michi (Bass), Jony (Gitarre), Domi (Gesang/Gitarre)

Hallo Domi, Hallo Max, schön, dass ihr mich heute in eurem Proberaum empfangt. Möchtet ihr euch kurz vorstellen?

Domi: Hi, ich bin Domi, Sänger und Gitarrist von den Kunstbanausen seit 16 Jahren. Schön dass du da bist.

 

Max: Ja, von meiner Seite auch. Herzlich willkommen bei uns in unserer kleinen gemütlichen Musikstube. Mein Name ist Max und ich bin ebenfalls seit 16 Jahren ein Kunstbanause und bin an den Drums.

 


Domi, wann hat es bei dir angefangen mit der Musik? Wann hast du deine Leidenschaft dafür entdeckt? Gab es einen bestimmten Moment, der dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?

Domi: Meine Leidenschaft für Musik hat schon in meiner Kindheit angefangen. Wann genau, ob mit fünf, sechs oder sieben Jahren, weiß ich nicht mehr genau, also relativ früh. Aber die Zündung war definitiv der Song „Sweet Child O’ Mine“ von Guns N’ Roses. Dieses Gitarren-Intro fand ich so geil, und ich wusste sofort: Irgendwann muss ich Gitarre spielen! Bei dem Song bekomme ich heute noch Gänsehaut.

 

Max: Oh ja, An die Zeit kann ich mich ziemlich gut erinnern! Du hast den Song wirklich rauf und runter gehört. Domi und ich sind schon viele Jahren beste Freunde – weit über Kunstbanausen hinaus. Schon damals haben wir unsere musikalische Leidenschaft miteinander geteilt.




"Domi und ich sind schon viele Jahren beste Freunde – weit über Kunstbanausen hinaus. Schon damals haben wir unsere musikalische Leidenschaft miteinander geteilt."




Das hat so angefangen und wir hoffen, dass das auch in Zukunft so bleibt!

 


Das heißt, die Musik hat eure Kindheit und Jugend geprägt und euch verbunden. Wann habt ihr das erste Mal über eine Band nachgedacht, und wie kam es zur Gründung?

Domi: Richtig konkret wurde es mit einer Band, als wir etwa 16 oder 17 Jahre alt waren. 2003 haben wir die Band „Teenage Rebells“ gegründet. Später, 2008, entstand dann unsere heutige Band, die Kunstbanausen.

 


Wie hat sich die Band seitdem entwickelt, und wie kam es zur Namensänderung?

Domi: Die Namensänderung kam, weil wir mit den Kunstbanausen eine ganz neue Band gründen wollten – auch mit anderen Mitgliedern. Es sollte etwas komplett Neues sein. Der Name „Kunstbanausen“ hat uns einfach überzeugt, vor allem in Kombination mit unserem Bandlogo, das ja sehr präsent ist und von jedem sofort wiedererkannt wird. Das Gesamtpaket hat für uns gepasst.

 

Max: Ich denke, die Veränderung kam auch mit verschiedenen Ereignissen in unserer Entwicklung. Als wir von der früheren Jugend in eine etwas spätere Phase übergegangen sind, haben wir beschlossen, einen Schlussstrich zu ziehen und ein neues Kapitel zu schreiben. Aber ich glaube, wir sind uns in unserer musikalischen Linie immer treu geblieben. Auch wenn die Sprache vielleicht nicht radikal anders wurde, war die Namensänderung für uns ein klares Zeichen: Wir wollten die Band weiterführen, aber mit einer frischen Perspektive.

 

Domi: Genau. Wir wollten mit der Musik nicht aufhören. Wir wollten etwas Neues starten. Es sollte nicht mehr zu 100 % mit der alten Band zu tun haben. Klar, es blieb die Erfahrung der alten Band und ein paar Songs haben wir auch übernommen, z. B. „Heimatort“ oder „Tagebuch“. Ursprünglich war das eine „Teenage Rebells“-Songidee, aber dann wurde „Tagebuch“ tatsächlich zum ersten Kunstbanausen-Titel.

 




In welcher Musikrichtung macht ihr denn Musik?

Domi: Unsere Musik ist ganz klar vom Punkrock inspiriert – von Bands wie den Toten Hosen, den Ärzten, den Ramones und The Clash. Auch die neueren Sachen, die in unserer Jugend in den 2000ern aufkamen, wie Green Day, Sum41 und Co., haben uns geprägt. Das ist definitiv der Kern unseres Sounds.

Natürlich driften wir auch mal ab in Reggae oder Ska – je nachdem, was musikalisch gerade möglich ist. Das macht uns unglaublich viel Spaß! Das haben wir uns ein bisschen bei The Clash abgeschaut. Die haben damals gesagt: „Drei Akkorde reichen uns nicht. Wir sind musikalisch weiter und können mehr bieten.“ Warum also nicht auch den Leuten zeigen, was man draufhat? Deshalb ist unser Stil bewusst etwas breiter gefächert.

 


Ihr habt ja hauptsächlich eigene Songs. Wer schreibt eure Songs? Ist das Teamwork?

Domi: Ja, meistens schreibe ich die Songs. Aber sobald ich die Texte fertig habe, bringe ich sie in den Proberaum und frage: „Hey, passt das so, oder sollen wir noch etwas daran ändern?“ Ein gutes Beispiel ist unser Song „Sonne im Arsch“. An dem haben wir in der Gruppe ziemlich lange gefeilt. Ich glaube, wir haben sogar noch gemeinsam einen dritten Refrain dazu geschrieben.

 

Max: Manche Sachen werden eins zu eins übernommen und andere passen wir noch ein bisschen an. Aber man muss neidlos anerkennen, dass Domi das mit einer Begeisterung und Hingabe macht, die wirklich beeindruckend ist.




"Man muss neidlos anerkennen, dass Domi das mit einer Begeisterung und Hingabe macht, die wirklich beeindruckend ist."




Das muss man ehrlich so sagen. Die Songs kommen hier oft in unterschiedlichem Fertigungsgrad an. Es sind nicht nur die Texte, sondern oft auch die Musik und der Rhythmus, die Domi mitbringt. Natürlich diskutieren wir dann in der Gruppe und arbeiten gemeinsam weiter daran. Am Ende kommt vielleicht ein etwas anderes Ergebnis heraus, aber der Kern ist meistens schon da, wenn Domi uns einen neuen Song vorstellt.

 

Domi: Viele Songs entwickeln sich aber im Proberaum nochmal anders. Zum Beispiel war „Never Ending Story“ ursprünglich als Solo-Akustiknummer gedacht. Doch während der Proben hat Jony plötzlich ein Gitarrensolo dazu gespielt, und da war sofort klar: Das müssen wir anders machen! Also haben wir den Song komplett umgebaut, und jetzt funktioniert er als Bandstück. Aber natürlich kann er auch immer noch als Akustiksong gespielt werden. Es ist schon cool, wenn ein Song zweigleisig funktioniert. Das haben wir zum Beispiel auch beim ell‘kultura Unplugged gemerkt.

 

Max: Ja, ich glaube, wer uns ein bisschen verfolgt, hat festgestellt, dass wir sehr vielseitig unterwegs sind. Von „mal kurz auf einer Hochzeit spielen“ zu einem Abend, der auch hier und da mal chaotischer endet. Aber ich glaube wir sind so vielseitig, dass wir auch spontan etwas aus dem Hut zaubern können – sei es ein Unplugged-Set oder ein Auftritt in kleinerer Besetzung, mal zu zweit oder zu dritt, statt immer zu viert.

 


Eure Texte sind ja teilweise auch gesellschaftskritisch. Wo holst du deine Inspiration her?

Domi: Schwierig. Aus allem, das um einen herum geschieht.

 

Max: Im Moment ist das eigentlich gar nicht so schwierig.

 

Domi: Klar, gesellschaftskritische Themen sind ein wichtiger Teil unserer Musik. Man bekommt etwas mit, und bezieht dazu ganz klar Stellung – zum Beispiel gegen Nazis, eh klar. Das haben unsere Vorbilder ja auch so gemacht. Gleichzeitig fließen auch viele eigene Erfahrungen in die Texte ein. Manche Songs basieren eins zu eins auf Erlebtem, für andere baue ich eine Fantasiegeschichte, die aber auf wahren Begebenheiten basiert. Oft entstehen Texte aus einem einzigen Satz, den ich plötzlich irgendwo aufschnappe, und dann denke ich: „Daraus könnte ein Song werden.“ Ich erlebe etwas oder sehe etwas im Fernsehen und möchte darüber schreiben. Es sind viele verschiedene Einflüsse, die so zusammenkommen und dann zu einem Song werden können.

 

Max: Das kann echt witzig sein. Manchmal hat Domi eine Idee im Kopf und am nächsten Tag ist der komplette Song schon fertig. Das ist echt faszinierend.

 

Domi: Auf dem Wudzdog Festival, schon ewig her, ich glaube 2013 oder so, hat mich eine Reihe von Dixiklos auf dem Zeltplatz dazu inspiriert, einen Song gegen Rechts zu schreiben. Der Song heißt „Reihenhäuser“ und handelt vom Versuch, sich in die Gedankenwelt eines Nazis hinein zu versetzen und ihn am Ende davon zu überzeugen, dass seine Einstellung schlicht weg falsch und scheiße ist.

 


Ihr spielt ja mittlerweile auch auf Festivals.

Max: Unter anderem auf dem Wudzdog in Dornstadt/Auhausen.

 


Auf welchen Festivals seid ihr unterwegs und was war euer größtes Festival oder euer größter Auftritt bisher?

Domi: Das größte Festival war definitiv das Wudzdog. Da sind wir regelmäßig vertreten. Auch das „Wir sind Punks-Festival“ in Stuttgart haben wir oft gespielt, das ist auch relativ groß.

 

Max: In Ulm waren wir dieses Jahr beim „WeRock! Open Air“.

Domi: Und natürlich das „Rockfield Open Air“ in Mainz. Das sind so die größten Festivals, auf denen wir bisher gespielt haben.

 


Und wie ist es dann für euch auf so große Festivals zu spielen vor so vielen Leuten, wie ist das Gefühl auf der Bühne?

Max: Naja, kommt darauf an. Je nachdem wie groß die Bühne tatsächlich ist, ist man auch ganz schön hilflos. (lacht)

 

Domi: Ob es jetzt mehr oder weniger Leute sind, macht für mich nicht so einen großen Unterschied. Viel wichtiger ist, wie die Bühne aufgebaut ist, wo der Verstärker steht, etc. Die Größe der Bühne kann einen fertig machen, weil man nicht mehr checkt wer wo wann steht.

 

Max: Genau, das ist eigentlich das Hauptproblem. Man ist es gewohnt, auf kleinen, engen Bühnen zu spielen, und plötzlich steht man auf einer riesigen Bühne und ist sehr weit voneinander weg. Ich erkenne zum Beispiel an Domis Gesten und Bewegungen auf der Bühne, was als nächstes kommt. Viele Dinge lassen sich eben nicht planen oder wollen wir auch nicht planen. Aber auf einmal steht er zehn Meter vor mir, statt nur zwei oder drei Meter wie bei einer normalen Bühne. Das kann dann schon manchmal komisch sein.

 

Domi: Es ist schwieriger, auf einer großen Bühne zu kommunizieren, aber was das Publikum betrifft, spielt es für mich keine Rolle, ob da 50 oder 1.000 Leute stehen. Es ist einfach so viel Adrenalin dabei, dass es mir scheißegal ist. Wenn ich auf der Bühne stehe, bin ich einfach „on fire“ und will alles geben, unabhängig von der Menge.




"Wenn ich auf der Bühne stehe, bin ich einfach „on fire“ und will alles geben, unabhängig von der Menge."




Max: Ja, das ist dir echt scheißegal, das stimmt.

Domi: Ich hab auch kein Lampenfieber, zumindest nie wirklich bewusst gehabt.

 


Ihr veranstaltet auch selbst Konzerte und Events. Was sind eure Herausforderungen bei der Planung?

Domi: Gut, was wir konstant immer haben ist unser „Heimspiel“ im Rockhof oder  unplugged im Irish Pub in Ellwangen. Das sind so unsere Locations, in denen wir einmal im Jahr spielen. Da ist die Planung relativ einfach, weil man die Leute kennt, weiß, wer kommt, und den Ablauf mittlerweile kennt. Man weiß, wie der Auf- und Abbau abläuft und wer einen abmischt.

 

Max: In diesen Locations können wir maximal 200 Leute reinlassen.

 

Domi: Das läuft mittlerweile von allein. Bei einem Festival oder größeren Events wie dem „Rock am Kressbach“, das wir von ell’kultura aus organisieren, steckt natürlich viel mehr Arbeit dahinter. Da denkt man dann schon ganz anders darüber nach, als wenn man als einzelne Band einfach nur einen kurzen Gig spielt.

 

Max: Aus genau diesem Grund, weil wir immer gern selbst was organisiert haben, haben wir den Verein ell’kultura e.V. gegründet. Das ist ein gemeinnütziger Kulturverein in Ellwangen, der viele Events organisiert. Jedes Mitglied des Vereins hat die Möglichkeit, eigene Veranstaltungen auf die Beine zu stellen.

Letztes Jahr sind wir größer gestartet und hatten zwischen 4.000 und 5.000 Besucher auf all unseren Events – darauf sind wir natürlich ziemlich stolz. Als Kunstbanausen und Mitgründer sind wir stark involviert, aber hauptsächlich auch interessiert daran, Connections zu anderen Bands und Musikern aufzubauen. Ganz wichtig ist für uns auch die junge Generation zu unterstützen, die Bock hat Musik zu machen, so wie wir damals. Wir wollen ihnen die Möglichkeit geben, eigene Projekte zu realisieren und offene Bühnen zu finden.

 

Domi: Das wäre dann die Antwort auf die Frage: „Was habt ihr während Corona gemacht?“ – Einen Kulturverein gegründet.

 


Wenn ihr solche Veranstaltungen habt, welche Rückmeldung gibt es von euren Fans oder auch von den Künstlern, die beteiligt sind?

Domi: Von den Künstlern haben wir bisher eigentlich nur Gutes gehört. Viele sagen, „Ihr habt ja eine geile Kneipe hier!“ und die feiern das brutal, wie unkompliziert das Ganze mit uns abläuft.

 

Max: Wenn wir externe Bands einladen, die nicht aus der Region kommen, wie zum Beispiel aus Mainz oder Frankfurt, sind die durchaus begeistert. Auch für Rock am Kressbach haben viele Bands schon angefragt, ob sie dabei sein können. Das wird im nächsten Jahr definitiv noch größer. Letztes Jahr hatten wir 800 Besucher am Kressbach und wir planen, im kommenden Jahr 1.200 Tickets herauszugeben. Da merkt man schon, dass die Anfragen steigen.

Trotzdem werden wir es regional halten und bei unseren Wurzeln bleiben. Unser Ansatz ist, das Ganze günstig und mit einem fairen Eintrittspreis zu gestalten, sodass es für Familien und allgemein sehr sozialverträglich bleibt. Wir wollen damit nichts verdienen. Der Verein ist gemeinnützig, und das soll er auch bleiben. Wir zahlen Gewinne an die Bands, Musiker, Künstler und Helfer aus und was sonst noch an Kosten anfällt. Zudem wechseln wir jedes Jahr durch, sodass in der Regel nicht die gleiche Band zwei Jahre hintereinander spielt.

Im Rockhof funktioniert das ähnlich. Seit Jahren laden wir dort regionale Bands aus Ellwangen, Aalen, Crailsheim, Dinkelsbühl und Nördlingen ein. Wir sind gut vernetzt und wollen uns auch jetzt ein bisschen mehr ins Bayerische bewegen. Man muss leider sagen, die ganze Live-Musik-Szene in der Region, bzw. eigentlich überall, lässt stark nach. Dem versuchen wir als Gruppe entgegenzuwirken. Dadurch können wir auch mal einen Abend in einer Location mit zwei oder drei Bands aus eigener Kraft füllen.

 


Domi, ich habe eine Frage zu deiner musikalischen Ausbildung. Was genau hast du alles gemacht und gelernt?

Domi: Ich hab Gitarre gelernt, ich glaube 1998 war das. Standard Gitarren-Unterricht mit ganz klarem Schwerpunkt in Richtung E-Gitarre – nicht Akustikgitarre, eigentlich gegen den Willen meines Gitarrenlehrers. Heute bereue ich das vielleicht ein wenig, weil ich mir die Akustik danach mehr oder weniger selber beibringen musste.

Gesang habe ich mir dann auch über die Jahre selbst beigebracht. Zum Sänger wurde ich eigentlich nur, weil ich früher der Einzige war, der die meisten Texte von den Toten Hosen auswendig kannte. Durch das ständige Üben, Live-Singen und Proben habe ich mich dann weiterentwickelt. Ich habe meine Stimmlagen-Breite kennengelernt und mit der Zeit gemerkt, was ich lieber sein lasse und womit ich mich wohl fühle.

Ja, und dann hab ich 2011 noch ein Studium im Bereich Audio-Technik gemacht, als Audio-Engineer, zu Deutsch: Tontechniker. Dadurch habe ich mir das ganze Wissen angeeignet, eine Band aufzunehmen oder Konzert abzumischen, sowie die technischen Dinge und am PC mit Recording-Softwares umzugehen.

 


Wie viel Zeit in der Woche nimmt die Musik in Anspruch, mit Probe, Gigs, irgendwelche andere Dinge, du hast ja gesagt, du mischst sogar noch andere Bands ab?

Domi: Es kommt darauf an, was gerade ansteht. Wir versuchen, einmal in der Woche zu proben – das wäre optimal. Das funktioniert natürlich nicht immer, logisch. Heutzutage sowieso nicht mehr, früher waren wir da ein bisschen fleißiger. Aber natürlich, wenn wir in zwei Monaten einen Auftritt haben, wissen wir genau, dass wir regelmäßig jede Woche proben müssen. Das funktioniert dann auch.

 

Max: Du kannst mit drei bis zehn Stunden pro Woche rechnen, je nachdem, was ansteht.

 

Domi: Eine Probe dauert schon ca. drei Stunden.

 

Max: Wenn ein Gig ansteht, spiele ich oft auch zuhause deutlich mehr.

 

Domi: Ich mach ja auch noch Social Media nebenher, da gibt es auch Dinge, an denen man länger sitzt – zum Beispiel Videos schneiden. An einem Video sitze ich manchmal drei Wochen lang, jeden Abend dran, da kann schon viel Zeit draufgehen.

Das machen wir, soweit es geht, alles noch selbst. Natürlich holen wir uns auch Hilfe von außen, z. B. bei Mixing-Prozessen im Studio, hier ist es einfach wichtig, auch mal den Einfluss “fremder Ohren” zuzulassen. Es hängt wirklich davon ab, was gerade los ist. Wenn etwas Neues ansteht, dann geben wir Vollgas. Und wenn es mal ruhiger ist, dann lassen wir es auch mal schleifen oder trinken Bier. (lacht)

 

Max: Oder wir geben ein Interview. (lacht)

 


Ihr macht das alles nebenberuflich, zusätzlich zum Hauptjob?

Domi: Genau.



Gibt es denkwürdige oder lustige Geschichten aus eurem Musiker-Alltag?

Domi: Auf dem Wudzdog hat Michi kurz vor unserem Auftritt, seinen Bass gesucht.

 

Max: Es war fünf Minuten vor unserem Auftritt. Die Hauptbühne war fertig, und das ganze Publikum wanderte rüber zu der Nebenbühne, auf der wir spielen sollten. Da geisterte Michi unruhig vor der Bühne rum. Ich frag ihn also was los ist und er erklärt, dass er seinen Bass nicht hat. Dann sag ich: „Ach, das schaffen wir noch. Geht ja erst in fünf Minuten los. Wo ist er denn?“ Und Michi meint: „In meinem Auto.“

Da dachte ich, Okay, kein Stress, sein Auto steht ja Backstage. Aber dann sagt Michi: „Da gibt es ein Problem. Meine Frau hat den Autoschlüssel.“ Und seine Frau war zu dem Zeitpunkt irgendwo auf dem Festivalgelände unterwegs!

Naja, letztendlich war es eine Punktlandung. Wir haben es irgendwie geschafft, dass das noch gut ging.

 

Domi: Michi behauptet ja heute noch, wir hätten ohne ihn angefangen.

 

Max: Echt? Ja, kann sein. Bei diesen großen Events drückt halt die Uhr.

 


Welche Ziele habt ihr für die Band in den nächsten fünf bis zehn Jahren?

Domi: Auf jeden Fall ein bombastisches 20-Jähriges-Jubiläum zu spielen. 2028 ist es soweit. Und Kunstbanausen auf Schallplatte. Eine eigene Schallplatte wäre mein Herzenswunsch.

Ansonsten vor allem neue Songs schreiben, möglichst viele neue Bühnen entdecken, neue Bands, Veranstalter, Freunde und Fans kennenlernen. Es ist einfach das Beste irgendwo hin zu fahren, wo uns noch keiner kennt und dann einen geilen Abend zu verbringen. Und genau das ist eigentlich jedes Jahr aufs Neue unser Ziel: Herauszufinden, was das nächste Jahr so bringt.

 

Max: Genau, da muss ich Domi Recht geben. Ich glaube wir wären noch viel mehr in dieser Richtung unterwegs, aber im Leben gibt es manchmal Phasen, in denen man anders priorisiert, z. B. Familiengründung oder Veränderungen im Job, etc. Das ist auch schön und man lernt im Band-Alltag damit umzugehen. Wir haben alle nach wie vor total Bock, weiterzumachen und auch gerne noch mehr aus der Band zu machen. Das ist der gemeinsame Antrieb, der uns verbindet. Uns macht das einfach unglaublich viel Spaß.




"Uns macht das einfach unglaublich viel Spaß."




Ganz ehrlich, wir haben die Band ursprünglich gegründet, um richtig coole Partys zu feiern. Du kommst umsonst rein, bekommst Essen und Getränke gestellt, und obendrauf gibt’s noch ein bisschen Spritgeld und im besten Fall hast du noch jemand dabei, der fährt. (lacht)

 


Also das klingt richtig gut. Kann ich da vielleicht auch noch mitmachen?

Max: Ja, wir finden sicher was passendes für dich.

 


Wann kann man euch denn in nächster Zeit live erleben?

Domi: Fest steht bis jetzt am 08.02.2025 im Rock Hof in Ellwangen beim 10 jährigen Jubiläum der „Boys Bad News“ und am 27.06.2025 beim Rock am Limes in Rainau-Buch als Support-Act für J.B.O.

Einige weitere Shows sind noch in Planung und werden baldmöglichst auf unseren Seiten in den sozialen Netzwerken bekannt gegeben.

 


Domi, welche Ratschläge möchtest du jungen Musikern geben, die jetzt mit Musik anfangen?

Domi: Ganz einfach frei nach Franz Beckenbauer: „Geht's raus und spielt's.“ Wenn du Bock hast, Gitarre zu lernen, dann mach‘s. Heutzutage ist das auch viel einfacher als bei uns früher. Du kannst es dir super selbst beibringen, z. B. mit YouTube. Wenn du eine Band gründen willst, dann mach’s.

Wenn du für etwas brennst, dann zieh es durch. Irgendwann kommt der Rest von alleine – jede Tür öffnet die nächste.

Es gibt heute wirklich keine Grenzen mehr, mit all den digitalen Möglichkeiten, ist es viel leichter, seinen Weg zu finden. Es war früher viel komplizierter, CDs zu produzieren und damit deine Musik unter die Leute zu bringen. Heutzutage geht das durch die Streaming-Dienste viel schneller und einfacher. Wir sind damals mit diesen runden Silberscheiben durch die Gegend gezogen und haben sie verkauft – das machen wir heute zwar auch noch, allerdings dienen jetzt die CDs neben dem Merchandising eher als Giveaways auf unseren Konzerten.



Okay, Jungs. Vielen Dank, dass ihr meine Fragen beantwortet habt. Hat mir Spaß gemacht, das war richtig cool.

Max: Gerne wieder.

 

Domi: Gern geschehen, war cool, hat Spaß gemacht.



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