
MAA spricht mit Eva Kronwald
Fast 30 Jahre in derselben Firma – wer macht das heute noch?
Eva Kronwald blickt auf fast drei Jahrzehnte bei der RÖWAPLAN AG in Abtsgmünd zurück. Sie spricht über spannende Entwicklungen, Kolleginnen und Kollegen, Technik und Wandel – und zeigt, dass Glück im Beruf auch bedeutet, den richtigen Platz gefunden zu haben.
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Bild: Eva Kronwald, privat
Vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, von deiner langen Tätigkeit bei RÖWAPLAN zu erzählen. Wie viele Jahre sind es eigentlich?
Wenn ich am 1. Dezember offiziell in Rente gehe, dann sind es beinahe 29 Jahre – genau genommen 28 Jahre und 11 Monate. Ein einziger Monat fehlt mir also zu den „runden“ 29. Aber im Gefühl sind es volle drei Jahrzehnte, das ist ja schon ein halbes Leben. Manchmal frage ich mich selbst, wie schnell das alles vergangen ist. Rückblickend fühlt es sich an wie ein eigener Lebensabschnitt – mit vielen schönen, aber auch anstrengenden Momenten, spannenden Herausforderungen und einer großen Portion Freude.
Erinnerst du dich noch an den Beginn – wie alles losging?
Ja, das weiß ich noch genau. Ich war damals in einem anderen Unternehmen beschäftigt, aber nicht mehr wirklich glücklich mit meiner damaligen Tätigkeit. Dann hat mich eine Bekannte angerufen und gemeint, in einer jungen Firma werde jemand fürs Büro gesucht. Ob das nicht etwas für mich wäre. Es war ein heißer Sommertag, ich war eben noch mit meinen Kindern im Freibad, dann schnell gerichtet und zum Vorstellungsgespräch gefahren.
Und das war wirklich etwas Besonderes: kein typisches Büro, sondern ein privates Haus, in dem im Keller ein kleines, provisorisches Büro eingerichtet war. Eigentlich war es ein Partykeller, mit einer Bierbank und einem Tisch – und dort haben wir das Vorstellungsgespräch geführt. Für mich war das ungewohnt, fast ein bisschen kurios: Man klingelt an einer Haustür, und der Chef macht einem persönlich auf. Aber gleichzeitig hatte es Charme. Es war sehr direkt und nahbar, ohne Distanz oder Förmlichkeit. Ich habe gespürt: Hier entsteht etwas Neues, und ich könnte Teil davon werden.
Hier entsteht etwas Neues, und ich könnte Teil davon werden.
Wie waren die ersten Wochen für dich?
Ehrlich gesagt: ziemlich intensiv. Ich bin wirklich ins kalte Wasser geworfen worden. Nach einer kurzen Einarbeitung saß ich schon bald allein im Büro, habe Anrufe entgegengenommen, Termine koordiniert und Protokolle vom Band geschrieben. Manche Fachbegriffe, ich erinnere mich an den „Jour Fix“, habe ich beim besten Willen nicht verstanden, geschweige denn vorher gehört. Heute würde man einfach googeln, aber das gab es damals noch nicht (lacht). Also habe ich die Texte geschrieben, so gut es ging, und die Stellen markiert, bei denen ich mir nicht sicher war. Das war fordernd, aber ich habe unglaublich viel gelernt – und genau das hat mir Mut gemacht, dranzubleiben.
Wie hat sich dein Aufgabenfeld entwickelt?
Am Anfang habe ich ziemlich alles gemacht: Telefon, Post, Korrespondenz, Protokolle, Einkauf. Später kamen umfangreiche Studien dazu, die erstellt werden mussten - viele Seiten, die sorgfältig geschrieben, korrigiert, gebunden und versendet wurden. Das war viel Arbeit, aber auch ein sehr befriedigendes Gefühl, wenn am Ende ein fertiges Werk auf dem Tisch lag.
Mit der Zeit wuchs mein Aufgabenbereich immer weiter. Ich kümmerte mich um die Telefonzentrale, organisierte Abläufe, bereitete Meetings vor, und irgendwann gehörte auch die Bewirtung von Gästen dazu, samt Einkauf und Kaffee kochen. Das war viel Arbeit, aber erfüllend, weil man sehen konnte: Stück für Stück wächst hier etwas – und ich darf dabei sein.
Besonders prägend war für mich, dass ich immer wieder neue Kolleginnen einarbeiten durfte und auch immer mehr neue Mitarbeiter dazu kamen. Es war ein schönes Gefühl, ein Stück weit so etwas wie die „Konstante“ im Büro zu sein. Rückblickend staune ich manchmal selbst, wie vielfältig das war. Heute gibt es für die meisten Tätigkeiten eine eigene Abteilung, damals war man "Mädchen" für alles.
Manchmal habe ich sogar Arbeit mit nach Hause genommen, weil es nicht anders ging. Gerade bei langen Texten habe ich abends oder am Wochenende noch Korrektur gelesen, was meiner Familie nicht gefallen hat und nervenzehrend war. Heute würde ich das nicht mehr machen, aber damals wurde erwartet, dass es fertig wird und auch ich hatte den Anspruch an mich, meine Arbeit gut abzuliefern.
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Das Schreiben vom Band – das können sich viele heute gar nicht mehr vorstellen. Wie war das damals?
(lacht) Ja, das war eine ganz eigene Technik. Ich saß mit großen Kopfhörern da, hatte ein kleines Abspielgerät und diese winzigen Kassetten. Mit einem Fußpedal konnte ich stoppen, zurückspulen und wieder abspielen. Das war mühsam – aber es war der Stand der Technik. Wenn ich das mit heute vergleiche, mit Spracherkennung oder KI, das ist eine andere Welt.
Seit 2015 arbeite ich im Personalwesen. Die Arbeit mit den unterschiedlichsten Menschen ist genau mein Ding. Manchmal denke ich: Hätte ich das nur früher gewusst (lacht). Aber eigentlich freue ich mich vor allem darüber, dass ich die Möglichkeit hatte, noch einmal eine neue Richtung einzuschlagen.
Dass so etwas bei RÖWAPLAN möglich ist – bei mir und bei vielen meiner Kolleginnen und Kollegen – habe ich immer als besondere Stärke des Unternehmens gesehen. Wenn es machbar ist, geht die Firma auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter ein. Der Wunsch und die Leidenschaft, etwas zu wollen, sind dabei wichtiger als ein Titel oder ein formaler Abschluss.
Was hat dich angetrieben?
Ich bin vom Typ her jemand, der Dinge nicht halbfertig liegen lassen kann. Wenn ich etwas anfange, will ich es auch zu Ende bringen, und zwar so, dass es passt. Dieses Verantwortungsgefühl hat mich immer angespornt. Wenn die Arbeit erledigt und ein Projekt abgeschlossen war, gab es einem ein gutes Gefühl und war auch so etwas wie eine Belohnung.
Hast du Schwierigkeiten auch offen angesprochen?
Ja, ich habe oft Dinge angesprochen, die mich gestört haben. Mein Fehler allerdings war, dass ich das größtenteils falsch formuliert habe bzw. dies zu direkt oder zu emotional rübergebracht habe. Aber mir war es wichtig, offen und ehrlich zu sein. Rückblickend denke ich: konkrete Lösungsvorschläge hätten mehr gebracht.
Aber mir war es wichtig, offen und ehrlich zu sein. Rückblickend denke ich: konkrete Lösungsvorschläge hätten mehr gebracht.
Und trotzdem bist du all die Jahre geblieben. Warum?
Weil die Arbeit immer interessant war, nie langweilig wurde und vor allem wegen dem Teamgeist. Die Aufgaben waren abwechslungsreich, und ich hatte stets das Gefühl, gebraucht zu werden. Natürlich gab es Phasen, in denen ich überlegt habe zu wechseln, aber im Nachhinein war es gut, dass ich geblieben bin. So konnte ich fast 30 Jahre lang die Entwicklung der Firma miterleben und mitgestalten.
Kolleginnen und Kollegen haben für mich eine große Rolle gespielt. Manche sind gekommen und gegangen, und das hat mich bewegt – gerade dann, wenn welche, die einem sehr nahestanden, plötzlich fehlten oder auch krank wurden. Da wurde mir bewusst: Arbeit bedeutet nicht nur Aufgaben zu erledigen, sondern auch Beziehungen zu pflegen.
Was mich all die Jahre motiviert hat, war letztlich eine Mischung: das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde, die Vielfalt der Aufgaben, das gemeinsame Erleben und das Gefühl, dass ich Teil von etwas Größerem bin. Das hat Beständigkeit möglich gemacht – und die Freude, fast drei Jahrzehnte an einem Ort zu verbringen.
Wie haben dich die Kolleginnen und Kollegen gesehen?
Viele haben mir gespiegelt, dass sie Vertrauen zu mir hatten. Ich war oft Ansprechpartnerin, wenn jemand Sorgen oder kleine Probleme hatte. Dieses Vertrauen habe ich sehr geschätzt. Es ist vielleicht keine Karriere im offiziellen Sinn, aber für mich war es eine Form von Anerkennung und Wertschätzung. Zu spüren, dass man gebraucht wird und dass andere gern zu einem kommen – das ist ein sehr schönes Gefühl.
Wie oft bist du am Arbeitsplatz umgezogen?
Sehr oft, das habe ich irgendwann nicht mehr gezählt. Im ersten Gebäude waren es schon mehrere Plätze und auch später in den neuen Räumen. Ich glaube, ich habe wirklich in jedem Stockwerk und fast in jeder Ecke schon mal gesessen. Mit jedem Umzug kamen neue Kolleginnen und Kollegen neben mich, neue Sichtweisen und neue Einblicke ins Unternehmen.
Und in all den Jahren hat sich die Technik stark verändert. Wie bist du damit klargekommen?
Natürlich hat sich unglaublich viel getan – von den Kassettenrekordern der Anfangszeit, mit immer neuen Programmen bis hin zu Cloudlösungen und heute sogar Künstlicher Intelligenz. Ich habe alles miterlebt. Das war nicht immer leicht für mich, denn ich bin eher jemand vom alten Schlag. Aber ich habe es immer hinbekommen, und das Wichtigste war: Man konnte jederzeit um Hilfe bitten. Das sehe ich als eine große Stärke bei uns: Wenn man fragt, findet man Unterstützung.
So gesehen kommt die Rente jetzt genau richtig. Ich habe meinen Teil dazu beigetragen und darf die nächste technische Revolution vertrauensvoll den Jüngeren überlassen.
Wenn du die Arbeit im Großen und Ganzen betrachtest – wie würdest du die Firmenkultur beschreiben?
Ich habe die beiden Gründer immer dafür bewundert, dass sie den Mut hatten eine eigene Firma zu gründen, das erfordert Durchhaltevermögen und klare Visionen. Natürlich gab es auch schwierige Zeiten. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass man mehr Mitspracherecht bei gewissen Themen gehabt hätte. Aber insgesamt war das Klima positiv, sonst wäre ich nicht so lange geblieben.
Was für mich auch ein einschneidender Moment war, als es hieß, die Gründer hören auf. Ich dachte: „Jetzt wächst die Firma, alles läuft gut - und jetzt das?“ Aber auch da hat sich gezeigt, dass das Unternehmen stabil ist und den Übergang souverän gemeistert hat.
Welche Highlights außerhalb der Arbeit stehen dir am deutlichsten vor Augen?
Besonders in Erinnerung sind mir die Ausflüge geblieben. Alle zwei Jahre haben wir uns auf den Weg gemacht, und es war jedes Mal ein Erlebnis. Wir haben immer erst im Bus erfahren, wohin die Reise geht, diese Spannung, dieses gemeinsame Losfahren, ohne zu wissen wohin, war immer etwas Besonderes.
Ein Highlight war vor allem unser allererster Ausflug im Jahr 2000 nach München. Wir waren damals erst 17 Mitarbeiter, ein kleines Team, viel Pioniergeist. Für mich war das etwas ganz Besonderes, weil man gespürt hat: Wir wachsen zusammen, wir sind auf einem gemeinsamen Weg.
Ein Erlebnis, das Wertschätzung sehr konkret gemacht hat, war mein eigenes 5-jähriges Jubiläum 2002. Neben Geld und einem zusätzlichen Urlaubstag durfte ich ein Wochenende lang einen BMW Z3 Cabrio fahren – kostenlos und zur freien Verfügung. Das war einzigartig; so etwas hat später niemand sonst mehr bekommen. Für mich war das ein starkes Zeichen: Man sieht, was ich leiste, und sagt bewusst Danke.
Unvergessen ist auch der 3-Tagesausflug 2010 zum 15-jährigen Firmenjubiläum nach Dresden und Prag. Da waren wir bereits 40 Mitarbeitende, die Stimmung war großartig, das Zusammengehörigkeitsgefühl enorm. Das Public Viewing zur Fußball EM in Prag war für mich der Moment, in dem ich dachte: Das hier ist mehr als Arbeit – das ist ein Team, das miteinander erlebt.
Und dann 2022 der Ausflug nach Straßburg und in den Europapark Rust: Für so viele Mitarbeitende (ca. 60) den Eintrittmit Hotelübernachtung im Park zu organisieren und zu bezahlen, ist kein kleines Ding. Für mich war das ein „Wow“-Moment – ein Stück Wertschätzung, das man nicht vergisst.
Diese Punkte stehen für das, was mich gehalten hat: Gemeinsame Erlebnisse, echte Anerkennung und das Gefühl, Teil von etwas zu sein, das größer ist als der eigene Schreibtisch. Sie haben Bindung geschaffen – und am Ende genau das möglich gemacht: fast 30 Jahre mit einem guten Gefühl.
Diese Punkte stehen für das, was mich gehalten hat: Gemeinsame Erlebnisse, echte Anerkennung und das Gefühl, Teil von etwas zu sein, das größer ist als der eigene Schreibtisch. Sie haben Bindung geschaffen – und am Ende genau das möglich gemacht: fast 30 Jahre mit einem guten Gefühl.
Sehr eindrücklich war auch die AG-Gründung 2001. Plötzlich war da ein offizieller Rahmen, man spürte den nächsten Schritt in der Entwicklung. Auch das war für mich mehr als eine Formalität – es hat gezeigt, dass aus einem kleinen Ingenieurbüro ein Unternehmen geworden ist, das sich langfristig aufstellen will.
Dann erinnere ich mich an die Einweihung des neuen Bürogebäudes. Auch das war wieder ein großer Schritt nach vorn: Mehr Platz, moderne Räume, ein anderes Arbeiten. Man hat richtig gesehen, dass die Firma wächst und investiert.
Auch die Gründung der drei Geschäftsbereiche, Ingenieurbüro, Beratung und Software, war ein wichtiger Moment. Auf einmal gab es eine klare Struktur, jeder Bereich konnte sich entfalten, und doch gehörte alles zusammen.
Sehr festlich war das 10-jährige Jubiläum in der Zehntscheuer, damals sogar mit Kunden. Es war ein schöner Rahmen, der gezeigt hat: Wir sind nicht nur intern gewachsen, sondern haben uns auch nach außen entwickelt.
Ein weiterer Meilenstein war die Erweiterung des Haupthauses 2014. Wieder mehr Platz, wieder ein sichtbarer Beweis: Das Unternehmen entwickelt sich weiter.
Und schließlich das 20-jährige Jubiläum in der Kochertalmetropole, ein großes Fest, das mich stolz gemacht hat. Ich war von Anfang an dabei und durfte all diese Schritte miterleben.
Und dann gab es natürlich auch noch viele, viele Weihnachtsfeiern, ob intern nur mit den Kollegen, oder extern mit unseren Partnern, es war immer etwas Schönes, mit vielen Ideen, guter Unterhaltung und leckerem Essen.
Wenn ich auf all diese Ereignisse zurückblicke, dann sehe ich: Meine eigene Laufbahn und die Geschichte von RÖWAPLAN sind eng miteinander verwoben. Jeder dieser Momente steht auch für ein Stück meiner persönlichen Erinnerung.
Was war dir an deinen Kolleginnen und Kollegen wichtig?
Sehr viel. Es gab Menschen, die mir besonders ans Herz gewachsen sind, andere haben mich über viele Jahre begleitet, und mit manchen verband mich auch privat eine enge Freundschaft. Über die lange Zeit bildet sich ein Kreis, der fast wie eine zweite Familie ist. Und ja, die Firma war in gewisser Weise meine zweite Heimat. Wenn man fast 30 Jahre dort verbringt, ist das ja auch ein riesiger Teil der Lebenszeit.
Und was wirst du am meisten vermissen?
Vor allem die Kolleginnen und Kollegen. Die Arbeit an sich war abwechslungsreich und erfüllend, aber das tägliche Miteinander, die Gespräche zwischendurch, das Lachen und die gegenseitige Unterstützung – das ist etwas, das man nicht ersetzen kann.
Du hast in der Zeit auch viele verschiedene Chefs erlebt. Wie war das für dich?
Da gab es deutliche Unterschiede. Manche waren sehr ruhig, andere bestimmend, wieder andere strukturiert und klar in ihrer Kommunikation. Ich habe von allen etwas mitgenommen. Besonders geschätzt habe ich Führungskräfte, die wissen, was sie wollen, die strukturiert auftreten und dabei wertschätzend bleiben. Es hat mir gefallen, wenn Führung auch Orientierung gegeben hat.
Natürlich hatte jede Führungskraft ihren eigenen Stil und brachte auch persönliche Herausforderungen mit. Für mich war entscheidend, dass ich mich im Ganzen immer gut aufgehoben gefühlt habe.
Wenn dich heute ein junger Mensch fragen würde: „Soll ich lange in einer Firma bleiben?“ – was würdest du antworten?
Da gibt es keine allgemeingültige Antwort. Es hängt davon ab, ob man sich in seinem Bereich entwickeln kann und ob man Freude an der Arbeit hat. Ich erinnere mich gerade an einen unserer neuen Auszubildenden. Ich habe ihn nach seiner ersten Woche gefragt, wie es ihm geht, und er hat mit leuchtenden Augen gesagt: „Ich liebe es!“
Ich habe ihn nach seiner ersten Woche gefragt, wie es ihm geht, und er hat mit leuchtenden Augen gesagt: „Ich liebe es!“
Das hat mich unglaublich berührt. Da merkt man: Er hat genau den Platz gefunden, der zu ihm passt. Und das ist, glaube ich, das Wichtigste. Jeder muss sein eigenes Feld finden, das, was ihn begeistert.
Wie möchtest du selbst in Erinnerung bleiben, wenn du jetzt in den Ruhestand gehst?
Ich wünsche mir, dass Kolleginnen und Kollegen sich gern an mich erinnern – nicht nur an das, was ich gearbeitet habe, sondern auch an das Persönliche und das Miteinander. Denn am Ende zählen nicht nur Aktenordner und Projekte, sondern vor allem die Menschen, mit denen man so viele Jahre verbringt.
Hast du das Gefühl, dass die jüngere Generation vieles als selbstverständlich ansieht, was für dich noch ein besonderes Zeichen von Wertschätzung war?
Ja, das denke ich schon. Umso mehr Benefits und Events RÖWAPLAN anbietet, umso selbstverständlicher wird es bei der jüngeren Generation. Aber sie sind anders aufgewachsen – sie hatten vieles von Anfang an, und daher ist das Verständnis vielleicht auch ein anderes. Natürlich darf man auch hier nicht alle über einen Kamm scheren, es gibt viele die sich engagieren und die Wertschätzung anerkennen. Aber insgesamt spüre ich, dass die Erwartungen heute höher sind und der Einsatz nicht immer gegeben ist. Aber auch das ist ein Ansporn, gemeinsam Lösungen zu finden.
Wenn du an die jüngeren Kolleginnen und Kollegen denkst – was würdest du ihnen mit auf den Weg geben?
Mir ist wichtig, dass die Jüngeren sehen, welche Möglichkeiten sie bei RÖWAPLAN haben, nutzt eure Chancen und seht nicht alles als selbstverständlich an. Genauso wichtig finde ich: Bleibt motiviert und verliert nicht die Freude an dem, was ihr tut. Wer mit Energie und Offenheit an Aufgaben geht, der wächst automatisch mit.
Im Umgang miteinander wünsche ich mir Fairness und Respekt. Das ist die Grundlage für ein gutes Miteinander – egal, ob im Projekt oder in der Kaffeepause. Dazu gehört auch: Kommuniziert offen und ehrlich. Probleme auf den Tisch bringen, statt sie zu verschweigen oder nur auf dem Flur zu diskutieren.
Offene Kommunikation ist für mich ein Schlüssel, um gesund und motiviert zu bleiben. Manchmal muss man sich durchbeißen, wie in einer Ehe (lacht). Da läuft auch nicht alles immer glatt, aber wenn man bereit ist, an sich zu arbeiten, kann es sehr gut werden.
Und ein letzter Punkt, der mir sehr am Herzen liegt: Schätzt den Teamgeist, seid weniger egoistisch und vor allem loyal.Jeder von uns ist wichtig, aber erst zusammen entsteht das Ganze. Wenn man das versteht, dann hat man nicht nur Erfolg, sondern auch Freude am Arbeiten.
Das ist vielleicht die wichtigste Botschaft: Nicht nur an sich selbst denken, sondern gemeinsam gestalten. Dann bleibt die Arbeit erfüllend – und man selbst geht am Ende mit einem guten Gefühl.











