
MAA spricht mit Nadine Ziemann
Selbstständig machen als Mama – trotz Haushalt, Kinder und Job
Trotz eines vollen Alltags als Mutter, Angestellte und Haushaltsmanagerin hat sich Nadine Ziemann aus Aalen mit ihrem eigenen Massagestudio selbstständig gemacht. Mit klaren Strukturen und kleinen Schritten zeigt sie, wie man auch große Träume verwirklichen kann. Ihr Appell: „Traut euch, es ist nie zu spät, etwas Neues zu beginnen!“
MENSCHEN-AALEN.DE wird unterstützt durch
Das könnte dich auch interessieren
Bild: Nadine Ziemann, privat
Nadine, du bist Mutter von drei Kindern, führst den Haushalt, arbeitest Teilzeit und hastdich jetzt auch noch mit einem Massagestudio selbstständig gemacht. Wie kamst du auf die Idee, diesen Schritt zu wagen?
Ganz ehrlich, die Idee ist aus einem tiefen Wunsch nach Unabhängigkeit entstanden. Ich bin gelernte Kosmetikerin und habe viele Jahre in verschiedenen Bereichen gearbeitet. Doch irgendwann wurde mir klar, dass ich etwas Eigenes aufbauen möchte –etwas, dasmeinen Vorstellungen entspricht. So habe ich mein „4D Wellnessmassage Entspannungssystem“ entwickelt, ein Konzept, dassich auf Frauen ab 35 Jahren konzentriert undverschiedene Massage-und Entspannungstechniken kombiniert und ihnen dabeihilft, ganzheitlich zu entspannen. Die Umsetzung war natürlich herausfordernd, aber ich wusste: Wenn ich nicht den ersten Schritt mache, bleibt es nur ein Traum.
Dein Alltag ist sicher prall gefüllt. Wie schaffst du es, Familie, Arbeit und Selbstständigkeit unter einen Hut zu bekommen?
Es ist eine Herausforderung, aber klare Strukturen helfen mir enorm. Ich plane meine Woche sehr detailliert –wer braucht wann was, wann erledige ich welche Aufgaben? Dabei halte ich mir bewusst auch Pufferzeiten frei, falls etwas Unvorhergesehenes passiert. Zudem mache ich mir den Alltag durch kleine Routinen leichter, wie zum Beispiel größere Mahlzeiten vorzukochen oder bestimmte Tätigkeiten zu bündeln. Es ist nicht immer einfach, aber mit einer guten Planung klappt es meistens ganz gut.
Du achtest neben Deiner Arbeit darauf, dich fit zu halten. Wie hast Du es geschafft, Sport in Deinen vollen Alltag zu integrieren?
Ich arbeite nebenher in einem Personal Trainer Studio habe ich viel darüber gelernt, wie man mit kurzen, effizienten Trainingseinheiten große Erfolge erzielen kann. Das war ein Gamechanger für mich.
Ich brauche keine langen Workouts –schon 20 bis 30 Minuten reichen, um fit zu bleiben und meinen Körper in der Form zu halten, dass ich mich darin wohl fühle.
Ich brauche keine langen Workouts –schon 20 bis 30 Minuten reichen, um fit zu bleiben und meinen Körper in der Form zu halten, dass ich mich darin wohl fühle. Das spart Zeit und zahlt doppelt auf mein Leben ein: Ich tue mir selbst etwas Gutes, fühle mich energiegeladener, und trotzdem bleibt genug Zeit für Familie und Arbeit. Das ist ein Ansatz, den ich nur empfehlen kann.
Gab es auf Deinem Weg in die Selbstständigkeit Momente des Zweifels?
Natürlich. Ich denke, Zweifel gehören dazu, wenn man etwas Neues wagt. Besonders am Anfang habe ich mich oft gefragt, ob ich die richtige Entscheidung treffe oder ob ich vielleicht zu viel auf einmal will. Aber ich habe gelernt, dass diese Zweifel normal sind. Wichtig ist, sie nicht überhandnehmen zu lassen, sondern sich auf die eigenen Stärken zu besinnen.
Aber ich habe gelernt, dass diese Zweifel normal sind. Wichtig ist, sie nicht überhandnehmen zu lassen, sondern sich auf die eigenen Stärken zu besinnen.
Außerdem haben mich die positiven Rückmeldungen meiner ersten Kunden bestärkt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.Besonders wichtig war für mich auch ein Umfeld zu haben das mich in dem was ich tue bestärkt. Natürlich gab es auch Menschen, die mir davon abgeraten haben – ich habe mich jedoch an die Menschen gehalten, die für mich und meine Sachen waren. Das war für mich unfassbar wichtig.
Was möchtest Du anderen Menschen mitgeben, die von einem großen Schritt träumen, aber glauben, keine Zeit dafür zu haben?
Ich weiß, wie überwältigend es sein kann, überhaupt an einen Neuanfang zu denken, wenn der Alltag schon so voll ist. Aber ich möchte wirklich betonen: Es lohnt sich, für die eigenen Träume zu kämpfen. Oft denken wir, dass wir erst alles perfekt im Griff haben müssen, bevor wir etwas Neues anfangen können. Doch die Wahrheit ist: Perfektion ist eine Illusion. Ihr müsst nicht alles können, bevor ihr anfangt. Der wichtigste Schritt ist der erste –auch wenn er klein ist.Ein wichtiger Punkt ist auch, sich nicht von möglichen Rückschlägen abschrecken zu lassen. Zweifel, Fehler oder Herausforderungen gehören dazu. Sie sind kein Zeichen dafür, dass man auf dem falschen Weg ist, sondern vielmehr eine Chance, daran zu wachsen. Ich habe gelernt, dass gerade in den schwierigsten Momenten der größte Fortschritt steckt.
Ich habe gelernt, dass gerade in den schwierigsten Momenten der größte Fortschritt steckt.
Manchmal hilft es, sich kleine Ziele zu setzen und die Schritte in Etappen zu planen. Wenn man einen großen Traum in kleinere, machbare Teile zerlegt, wird er viel greifbarer. Ich habe zum Beispiel nicht von heute auf morgen mein Studio eröffnet. Es waren viele kleine Schritte, die mich dorthin geführt haben, wo ich heute bin.Und noch ein ganz wichtiger Punkt: Vergesst nicht, euch selbst wertzuschätzen. Gerade als Mutter oder jemand, der viele Verpflichtungen hat, denken wir oft, dass unsere eigenen Wünsche und Träume hinten anstehen müssen. Aber das stimmt nicht. Sich selbst zu verwirklichen, ist keine Ego-Sache, sondern etwas, das euch und eure Umgebung bereichert. Denn wenn ihr erfüllt und glücklich seid, könnt ihr das auch an andere weitergeben.Ich möchte den Leserinnen und Lesern mitgeben: Traut euch. Es ist nie zu spät, etwas Neues zu beginnen. Schaut euch an, was euch antreibt, was euch Freude bereitet, und geht es an –Schritt für Schritt. Am Ende zählt nicht, wie schnell ihr ein Ziel erreicht, sondern dass ihr es erreicht. Und glaubt mir, der Weg dorthin wird euch stärker machen, als ihr euch jetzt vorstellen könnt.